Mit Kindern über den Krieg reden …

Blatt mit Riss mit dem Text: "Krisen. Wie helfe ich meinem Kind? Informationen für Eltern."

Wie spreche ich am besten mit meinen Kindern über Krieg, über die Bilder, die Berichte, die derzeit überall zu sehen sind? Die auch für uns Erwachsene erschreckend sind.

Es ist wichtig darüber zu reden, altersadäquat und verantwortungsvoll, damit Kinder, aber auch Jugendliche mit dieser schwierigen Thematik umgehen können.

Mit freundlicher Genehmigung der kija Oberösterreich finden sie hier deren Beitrag zu diesem Thema:

Keinesfalls dürfen Kinder und Jugendliche mit den schrecklichen Bildern und Informationen zum Krieg in der Ukraine und ihren Fragen dazu allein gelassen werden

Kinder altersgerecht auffangen

Unter 7-jährige Kinder nehmen Stimmungen von Panik, Bedrohung und Verunsicherung sehr unmittelbar wahr. Eltern sollten also ihren eigenen Medienkonsum überdenken und gegebenenfalls einschränken, da ein andauerndes Verfolgen der neuesten Nachrichten auch bei den Erwachsenen eine große Unruhe bewirken kann, die sich dann auf die Kinder überträgt. Vermeiden Sie auch emotionale Diskussionen unter Erwachsenen, wenn Kinder zuhören. Kinder in dieser Altersgruppe sollten auf keinen Fall reale Berichte über Katastrophen wie die Kriegshandlungen in der Ukraine sehen und schon gar nicht alleine Zeit vor dem Fernseher verbringen. Überfordern Sie Ihre Kinder nicht mit zu vielen Informationen, bieten Sie ihnen aber die Möglichkeit, Fragen zu stellen und beantworten Sie diese wahrheitsgemäß, aber sachlich. Vermitteln Sie ihrem Kind vorrangig ein Gefühl der Sicherheit! Mal- und Bilderbücher helfen Kindern, einen altersgerechten Zugang zu ihren Ängsten zu bekommen.

Kinder zwischen acht und zwölf Jahren nehmen bereits wesentlich mehr Informationen ungefiltert aus ihrer Umgebung auf; sie sehen z.B. Bilder in Zeitungen und im Fernsehen, und auch in der Schule bzw. im Freundeskreis wird über aktuelle Ereignisse kommuniziert. Bei Kindern dieser Altersgruppe hinterlassen Nachrichten über Kriegshandlungen vor allem ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins. Es ist wichtig, dass sie dieses Gefühl auch ausdrücken können. Sie brauchen dafür vor allem eine faktenbasierte, aber kindgerechte und gut dosierte Information über die aktuellen Ereignisse. Übliche Nachrichtensendungen für Erwachsene können sie überfordern; Kinder- und Jugendbücher, Kinderfilme oder kindgerechte Nachrichtensendungen sind eine bessere Möglichkeit, mit dem Thema umzugehen und bieten Raum zur Aufarbeitung durch klärende, aber altersgerechte Gespräche.

Ältere Kinder und Jugendliche informieren sich in der Regel bereits selbst, vor allem im Internet, und tauschen ihre Meinung in den Sozialen Medien aus. Es ist daher wichtig, dass die Eltern über den Medienkonsum ihrer Kinder Bescheid wissen. Sprechen Sie das Thema aktiv an und fragen Sie auch konkret nach, was Ihr Kind über den Krieg in der Ukraine weiß und wo es sich seine Informationen holt. Vor allem wenn Sie wahrnehmen, dass es belastet wirkt oder sich auffällig zurückzieht, sollten Sie das Gespräch suchen. Im Internet kursieren natürlich ebenfalls Fotos und Videos von den Angriffen in der Ukraine, die häufig noch bedrohlicher sind als die offiziellen Bilder in den Nachrichten und auch über die Distanz des Bildschirms traumatisierend wirken. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass es derartige Bilder oder Videos nicht öffnen und auch nicht weiterverbreiten soll. Auch Falschmeldungen verbreiten sich im Netz und können Kinder und Jugendliche erheblich verunsichern: Auf www.mimikama.at können Sie gemeinsam eventuelle Fake News entlarven.

Jugendliche wollen nachfragen, diskutieren und sich oftmals auch engagieren. Dem gilt es entsprechenden Raum und Zeit zu geben. Hier sind neben den Eltern auch alle sonstigen Bezugspersonen, vor allem im Unterricht an den Schulen, gefordert. Dem Recht auf Information und auf Mitsprache zu gesellschaftspolitischen Themen muss ein noch viel höherer Stellenwert eingeräumt werden, so der Appell der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ.  Buchtipps und weitere Anregungen finden sich auf der HP der kija OÖ, zu finden unter den links.

 

Die NÖ kija hat anlässlich der Coronakrise Broschüren, Videos und Ausmalbücher zum Thema Krisen und Hilfe in diesen Situationen herausgegeben:

Hier finden sich einige links, zum Thema:

Video:

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Diese Auswahl ist nicht abschließend. Alle Links wurden abgerufen am 02.03.2022.