Internet - Ein Tor für die Welt

Mit der weltweiten Vernetzung der Kommunikationskanäle durch das Internet ergeben sich für den einzelnen Nutzer vielfältigste Möglichkeiten sich zu orientieren, Kontakte zu knüpfen und kontaktiert zu werden. Der Mensch entwickelt seine Kommunikationsmöglichkeiten immer weiter, sucht Grenzen zu überwinden und neue Bereiche zu erschließen. Für solche Weiterentwicklungen und Fortschritt, wie für alles Neue, sind vor allem junge Menschen aufgeschlossen.

Aber nicht jeder Fortschritt ist für alle Teile der Gesellschaft auch schon ein Gewinn. Segen und Fluch liegen nahe bei einander, bei der Wissenschaft und der Medizin genau so wie in der Technik. Mit den Möglichkeiten erweitern wir unsere Fähigkeiten, an Orte zu gelangen und mit Personen in Verbindung zu treten, die wir nicht von Angesicht zu Angesicht erleben können oder wollen. Warum tun wir es via Technik im Internet? Nur weil es möglich ist? Hier müssen wir ansetzen, bei uns selbst und bei dem was wir von den technischen Möglichkeiten auch wirklich wollen.

Technische Errungenschaften sollen Hilfe sein, nicht Ersatz und - bewusst genutzt - eine Bereicherung. Eine solche können sie aber nur für jene darstellen, die eine gute Basis für den Einsatz bzw. die Nutzung haben, sich auskennen, die Angebote bewerten, auswählen und sie in ihr Leben einordnen können. Neue Schlagworte wie knowledge gap, Wissenskluft oder internet divide wurden in den letzten Jahren immer häufiger verwendet. Die Wissenskluft wird zunehmend größer, wo die Basis-Orientierung fehlt. Ohne grundlegende Bildung fehlt der Rahmen für die Einordnung der neu verfügbaren Information, es fehlt aber auch die Möglichkeit der Relativierung dessen, was alles angeboten wird und wie man sich vor Problematischem schützt.

Wie nutzen junge Menschen nun die Möglichkeiten des Internet für sich und wie sinnvoll gehen sie damit um? Wir haben immer noch sehr spärliche und vor allem nicht kontinuierlich erhobene und daher vergleichbare Daten über die Mediennutzung österreichischer Kinder und Jugendlicher. Aus Einzelstudien wissen wir, dass Burschen und Mädchen annähernd gleich viel Computer und Internet nutzen, dies aber für unterschiedliche Zwecke tun. Mädchen sind kommunikativer und schicken vor allem E-Mails bzw. chatten gerne. Buben spielen Online-Spiele laden sich Musik und Cheats für Computerspiele aus dem Internet. Alle holen sich zunehmend verfügbares Material für die Schule - von eigens dafür geschaffenen Plattformen oder auch aus Referatebörsen, was die LehrerInnen nicht so gerne sehen. Copy & Paste hat Hochkonjunktur und führt oft zu seltsamen Blüten.

War das alles? Was ist mit aktiver Teilnahme an der Kommunikation, am aktuellen gesellschaftlichen Geschehen, am Austausch, an der Meinungsbildung? Partizipation, Publikationsmöglichkeit, Zugang zu allem vorhanden Wissen sind schöne Worte der neuen Kommunikation, aber diese Dinge funktionieren nur in bereits vorhandenen sozialen Strukturen. Anders die sogenannten Flashmobs - eine eher bedrohliche Inszenierung von "sinnlosen" Aktionen, ausgelöst durch Aufrufe im Internet und zusätzlich organisiert über Handys.

Vieles wurde mit dem Internet einfacher - das Denken ersetzt es aber nicht. Eine eigene Webseite zu erstellen ist heute ein Leichtes. Über Kinderseiten im Internet gibt es dazu Möglichkeiten, in der Schule wird dies im Idealfall über inhaltliche Projekte gelernt und umgesetzt. Die Frage ist nur, was jeder von sich ins Netz stellen soll. Was will/kann ich von mir mitteilen? Was kann und soll ich preisgeben? Die Frage des privaten und öffentlichen Raums und wie damit umgegangen werden soll, wird viel zu selten thematisiert. Es muss gut überlegt sein, was von einem ins Netz gelangt, wozu dann eben auch jeder Zugang hat - der der es gut meint, aber auch der, der vielleicht Böses will.

Allein schon das Bewusstsein dafür zu wecken, dass Kriminelle via Internet die Möglichkeit nutzen, strafrechtlich relevante Aktionen zu setzen oder zumindest schneller an Opfer heran zu kommen, ist ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung. Das Vertrauen muss erschüttert werden, ohne Angst zu machen. Dies ist keine leichte Aufgabe für Eltern und ErzieherInnen, muss aber als Teil der Erziehung zu selbständigem Denken, zu Selbstbewusstsein und zur Übernahme der Verantwortung für sich und für andere bedacht werden.
An erster Stelle steht die eigene Sicherheit. So sollte auf folgendes geachtet werden:

Tipps zur sicheren Internetnutzung:

Wer du wirklich bist, muss im World Wide Web niemand wissen und wer sich dir im Netz nähert, muss nicht der sein, der er vorgibt zu sein. Daher gib nie den vollen Namen und Adresse oder Telefonnummer oder gar Fotos von dir und deiner Familie an persönlich dir nicht bekannte Personen weiter. Stell diese auch nicht ins Netz - bei persönlichen Webseiten ein häufig gemachter Fehler.

Wenn dir etwas komisch vorkommt, sag es einem Erwachsenen! Antworte nicht auf einschüchternde oder bedrohliche Nachrichten im Chat sondern informiere eine Vertrauenspersonen.

Wenn Geld verlangt wird - frag vor der Nutzung die Eltern! Nutze keine Seiten, für deren Besuch man zahlen muss. Auch Online-Bestellungen solltest du deine Eltern durchführen lassen.

Nimm Treffen mit Cyber-Freunden keinesfalls alleine wahr! Und auch nur an öffentlichen Orten in Sichtweite erwachsener Vertrauenspersonen.

Befolge zu deiner eigenen Sicherheit Altersbeschränkungen! Es gibt genügend tolle Seiten, die extra für dein Alter gemacht werden. Nutze diese und tausche die Information darüber mit deinen Freunden. Ignoriere Seiten, die dir von älteren Jugendlichen als "Mutprobe" genannt werden, sie sollen dich nur verunsichern.

Pass auch auf Jüngere und Ungeübte auf, damit sie nicht auf faule Tricks hinein fallen. Gib die Sicherheitstipps weiter und nenne Gleichaltrigen und vor allem Jüngeren sichere Seiten.

Beweise den Erwachsenen, dass du dich auskennst und verantwortungsbewusst handelst. Du weißt über die Gefahren Bescheid und kannst mit den dir zur Verfügung stehenden Freiheiten umgehen. Nutze die Möglichkeiten nicht aus, um andere reinzulegen - weder Gleichaltrige durch z. B. verächtlich machen, beleidigen, mobben, noch Jüngere durch Angst machen, oder LehrerInnen durch - Datenklau.

Im Rahmen diverser EU-Projekte wurde der sicherere Umgang mit dem Internet thematisiert und es wurden Regeln und Schutzmöglichkeiten entwickelt.

Solche und ähnlich Tipps bzw. Hinweise auf empfehlenswerte Internetseiten bekommst du bei der Medienpädagogischen Beratungsstelle www.medienpaed.at, unter www.saferinternet.at bei www.stoplinie.at, auf www.blinde-kuh.de, www.internet-abc.de usw