Gedankensplitter einer Jugendlichen zu ihrer Generation

In diesem Text möchte ich einige Gedanken und meine Meinung zu den Themen Konsumglück und Sinnkrisen meiner Generation niederschreiben und zusammenfassen.

Ich möchte mit einem generellen Punkt beginnen, ich denke nämlich, dass das Wort Jugend oft zu allgemein verwendet wird. Es wird oft Gesagt die heutige Jugend weiß nicht mehr was echte Gemeinschaft oder Zusammengehörigkeit ist. Zu der Generation Jugend zu der ich zum Beispiel gehöre, ich bin 18 Jahre alt, treffen nicht all diese Aussagen zu, denn viele, natürlich nicht alle, in diesem Alter wissen gut wie eine Gemeinschaft funktioniert. Für mich gab es bis zur Hauptschule kein Handy, und mein erstes war auch kein Smartphone so wie es für viele Jugendliche, die nach mir geboren sind, der Fall ist. Ich kann dies sehr gut mit Bekannten vergleichen, die einige Jahre jünger sind als ich, auch Jugendliche, nur finde ich sehr viele Differenzen in der Erziehung und in der Lebensweise und deren Vorstellung was Leben bedeutet.

Nach dieser kurzen Klarstellung was meine Definition der heutigen Jugend ist möchte ich jetzt mehr auf meine Generation-Jugend eingehen weil ich natürlich am besten von meinen Erfahrungen schreiben kann. Zufriedenheit entsteht hauptsächlich durch Gemeinschaften, und gegenseitiges Verständnis, davon bin ich überzeugt. Allerdings wird auch oft gesagt, dass die Jugend keine echte Gemeinschaft mehr kennt, das sehe ich anders. Natürlich gibt es junge Menschen die keinen Teamgeist haben und egoistisch durchs Leben gehen aber viele meiner Freunde und auch ich selbst wissen was Zusammengehörigkeit bedeutet. Sport ist zum Beispiel ein sehr wichtiger Bestandteil um Gemeinschaft zu erfahren. In der Freizeit ist es also meiner Meinung nach bei vielen der Fall, dass es im Freundeskreis nicht nur darum geht sich seinen eigenen Vorteil zu verschaffen. Wenn ich aber an Arbeit oder Schule denke komme ich zu dem Schluss, dass es in einer Klasse fast nie eine wirkliche Gemeinschaft gibt, von jedem werden Bestleistungen erwartet. Wie soll sich bei einem Konkurrenzkampf, der sich über nahezu die gesamte Schulzeit zieht, ein Verbundensein entwickeln?

Das Thema Smartphones wächst immer mehr und wird für viele immer wichtiger. Jeder möchte das neueste Modell haben und es ist, leider, tatsächlich oft ein Statussymbol für Jugendliche. Das finde ich persönlich sehr schade. Es ist in Ordnung die moderne Technik zu nutzen aber man sollte dies mit Maß und Ziel tun. Dass gestaltet sich aber heutzutage schwierig weil wir oft vergessen welche anderen Möglichkeiten sich bieten außer 100 mal am Tag Facebook zu öffnen, andauernd SMS zu schreiben oder Bilder zu verschicken. Ich selbst finde es erschreckend wie oft ich mein Handy benutze um diese Dinge zu tun. Ich denke, dass viele Jugendliche das Internet dazu nutzen um sich besser darzustellen, obwohl jeder ohnehin gut ist wie er ist, nur gibt einem keiner das Gefühl gut zu sein. In der Schule wird man nur auf Fehler hingewiesen und bekommt selten bis gar kein Lob für gute Arbeiten darum wundert es mich nicht, dass viele zu einer anderen Person werden um Anerkennung zu bekommen. Besonders wenn die Eltern nur Druck machen und mit keiner Leistung zufrieden sind. Ich wüsste nicht wie ich wäre wenn meine Freunde, mein Freund und besonders meine Eltern mich nicht unterstützen würden, mit mir nicht über alles reden würden, mir nicht sagen würden dass sie mich und das was ich mache gut finden. Ich wäre wahrscheinlich auch eine derjenigen die sich, weil es die Möglichkeit gibt, besser darstellen würde um nicht nur als Gegenstand gesehen zu werden.

Das Wort „Gegenstand“ bringt mich auch zum nächsten Thema, Konsum-Menschen. Dazu gibt es nicht viel zu sagen, außer dass der Markt davon profitiert und der Mensch aber nie sein Glück darin finden wird. Es wird einem aber vorgespielt und durch Werbung eingeredet, dass man all diese Waren benötigt um jemand zu sein, um ein Individuum zu sein. Es ist für mich unverständlich und nicht nachvollziehbar seine Persönlichkeit durch Konsumgüter zu zeigen. Viele bekommen aber nur Bestätigung wenn sie sich „individuell“ Kleiden und haben dadurch den Glauben, dass ihr Charakter auch individuell wird. Häufig wird auch nur auf das Äußere geachtet, die inneren Werte stehen viel zu oft an zweiter Stelle. Diese Situation wird sich aber, denke ich, nicht allzu bald ändern weil Geld im Spiel ist und Geld regiert sozusagen die Welt. Man sollte vielleicht bei der Erziehung ansetzen um weniger „Konsum-Menschen“ zu „haben“, wenn Kinder zu einer starken Persönlichkeit erzogen werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Individualität durch Konsum ausdrücken.

Politisch betrachtet hat der Beitritt zur Europäischen Union, die Globalisierung oder auch unsere Bildungspolitik auf manche Jugendlichen Einfluss, aber viele haben keine Ahnung von Politik oder ihren Rechten die sie durch diese politischen Entscheidungen ihrer Eltern oder auch Großeltern bekommen haben. Es geht um Quantität nicht um Qualität das ist bedauerlicher Weise viel zu oft die Wahrheit. Alles Zählbare, Wertbare, wird Anerkannt und die Qualität ist nebensächlich. In einem Artikel den ich gelesen habe wird der Standpunkt vertreten wie wichtig es ist so früh wie möglich Kinder zu fördern um einen höheren IQ zu erreichen, ich war schockiert über die Ideen der Menschen Kindern, die es nicht besser wissen, nur Wissen zuführen zu wollen um eventuell bessere Werte bei der PISA Studie zu erzielen. Diesen Artikel habe ich mit einem konträren Artikel verglichen indem geschrieben steht, dass man durch Spielen den Kindern helfen soll zu lernen, fürs Leben zu lernen, das kommt meiner Meinung nach einem angenehmen lernen schon näher. Denn macht es am Ende einen Sinn wenn man sein ganzes Leben nur mit gezwungenem Lernen, Stress und Leistungsdruck verbringt? Natürlich ist es wichtig eine Ausbildung zu haben, andernfalls hat man auch keine Chance auf einen guten Job, aber die Art einen angemessenen Bildungsstandart zu erreichen sollte meiner Meinung nach nochmals überdacht werden. Immer häufiger sind SchülerInnen überfordert, stoßen an ihre Grenzen und haben aufgrund dessen keine Lust mehr am Lernen.

Es wird einem immer gesagt, dass man eigenständig, kritisch, vorausschauend und individuell Denken und sein soll aber wie soll man das lernen wenn einem alles Vorgeschrieben wird, man selten mitbestimmen kann und man von anderen Beurteilt wird? Man wird nicht ermutigt selbst Erfahrungen zu machen um daraus zu lernen es wird erwartet dass man einen eigenen Standpunkt hat, am besten einen der nicht von der Masse abweicht. Die einzigen die einem Kind klar machen können was im Leben wichtig ist und dass es wesentlich ist vieles zu hinterfragen, neugierig zu sein und sich zu gelerntem und gelesenem seine Meinung zu bilden ist, wenn es die Lehrer in weiterer Folge nicht machen, die Familie. Wenn die Eltern, die noch nicht gemerkt haben das ohnehin ausreichend Druck von Lehranstalten gemacht wird, rücksichtsvoller mit ihren Schützlingen umgehen würden und nicht noch mehr Stress verursachen würden wäre das schon einmal ein guter Anfang zu mehr individuellen und selbstständigen Menschen.

Lisa Mayerhofer