Erfahrungsbericht einer Praktikantin

Als angehende Lehrerin hat es mich besonders gefreut, eine Zusage für ein Ferialpraktikum im Sommermonat August 2016 (01.08.-27.08.) bei der Niederösterreichischen Kinder-und Jugendanwaltschaft bekommen zu haben. Die NÖ kija ist die gesetzliche kinderrechtliche Interessensvertretung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Niederösterreich – aus diesem Grund für Lehrer und andere Berufsgruppen, die mit Kindern arbeiten und zutun haben, sicherlich sehr spannend.

Die kija bietet nicht nur Beratungen in allen Angelegenheiten rund um das Wohl eines Kindes/Jugendlichen/jungen Erwachsenen und dessen Erziehungsberechtigten  an, sondern vermittelt auch zwischen verschiedensten Einrichtungen oder Elternteilen, führt Infoveranstaltungen durch, begutachtet Gesetzesbestimmungen und setzt sich allgemein für die Schaffung von besseren Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche ein.

In alle diese Aufgabenbereiche durfte ich während meiner Zeit hier ein wenig hineinschnuppern:
Ein Teil meiner Arbeit bestand darin, Anrufe für Beratungen entgegenzunehmen und diese weiterzuleiten.
Den Großteil der Zeit verbrachte ich damit, verschiedenste Artikel zu lesen, diese dann einem Kinderrecht zuzuordnen und in eine Mappe einzusortieren. Ich legte auch eigene Ordner für Artikel zum Thema „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“, kurz „UMF“, an und sortierte sie chronologisch, um einen Überblick zu verschaffen, denn die kija hat sich in den letzten Jahren sehr intensiv mit der UMF-Thematik beschäftigt. Diese Tätigkeit fand ich äußerst interessant und spannend, da dieses Thema momentan sehr aktuell ist. Durch das Lesen der verschiedensten Artikel bekam ich nicht nur einen Einblick in die Arbeit der kija, sondern hatte auch die Möglichkeit, mich in sehr vielen Bereichen (Gesundheit, Bildung, Suchtverhalten, Kindesentwicklung ect.) weiterzubilden.

Wie oben schon erwähnt, ist die Kija auch bei diversen Informationsveranstaltungen vertreten. Ende August/Anfang September finden zum Beispiel jährlich die Kindersommerspiele in Herzogenburg statt – NÖKISS. Auch hier durfte ich mitwirken, indem ich die verschiedensten Materialien zusammengesucht/-gestellt und Plakate gestaltet habe. Bei den NÖKISS können Kinder am Informationsstand an einem Gewinnspiel teilnehmen, indem sie ein Kinderrechtsrätsel lösen. Diese Quizzes, die aus Kreuzworträtsel, Lückentexten und allgemeinen Fragen zu Kinderrechten bestehen, habe ich kreieren dürfen. Unter anderem habe ich auch die Preise für die anschließenden Verlosungen zusammengestellt.

Eine weitere Tätigkeit, die ich jeden Tag erledigte, war das Post holen. Manchmal gab ich auch Post auf bzw. holte Material aus dem Materialamt oder neue Drucksorten aus der Druckerei. Frau Stadlmann hat mir zu Beginn des Praktikums die Post, das Materialamt und die Druckerei in Form eines Rundgangs gezeigt.  Durch den täglichen Rundgang habe ich den Eindruck gewonnen, dass die NÖ Landesregierung eine Art „Kleinstadt“ ist, die sich „selbstversorgt“ – eigene Post, Druckerei, Materialausgabe usw., was ich ebenfalls sehr interessant fand.
Die kija stellt sehr viel Informationsmaterial in Form von Flyer/Broschüren etc. zur Verfügung, das sogar über die Homepage bestellt werden kann. Eine weitere Aufgabe war es, veraltetes Material auszusortieren und es gegebenenfalls gegen neues zu ersetzen.

Ich selbst wusste vor diesem Praktikum ehrlich gesagt nicht, dass es eine solche Anlaufstelle für Jugendliche gibt – umso mehr hat es mich gefreut, dass ich ein Monat lang mitwirken durfte. Ich finde es toll, dass man sich wirklich wegen allem an die kija wenden kann, das Problem kann noch so „klein“ sein, es wird einem weitergeholfen – das macht die Arbeit meiner Meinung nach sehr vielfältig und interessant. Besonders gefallen hat mir das Zuordnen der Artikel zu einem Kinderrecht, da ich dadurch einen Überblick gewann, vor allem über die Flüchtlingsthematik. Auch als Ferialpraktikantin wurde ich als Kollegin behandelt, die einem auch wirklich Arbeit abnehmen konnte, was mich ebenfalls gefreut hat.

Zum Abschluss würde ich noch gerne sagen, dass ich es sehr wichtig finde, dass es eine solche Einrichtung gibt, denn auch Kinder haben ein Recht darauf, vertreten zu werden. Ein Ziel in Zukunft sollte es sein, weiterhin an der Transparenz der kija zu arbeiten, damit am Ende des Tages jedes Kind in Österreich die kija kennt und sich bei Fragen an sie wenden kann.